Gedenktafel für Steffen Thüm an der Leopoldstraße 25
Eine private Initiative zum Gedenken an Steffen Thüm wollte an der Stelle, wo „Thümi” von den tödlichen Kugeln getroffen wurde, eine Gedenktafel an der Fassade des Hauses Leopoldstraße 31 anbringen und fragte beim Eigentümer LWB nach. Die kommunale Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft lehnte jedoch ab und begründete ihre Entscheidung damit, dass Steffen Thüm zu den Leipziger gehörte, die „nicht Teil des kollektiven Gedächtnisses einer Stadt oder Gesellschaft” wären: „Denn wo endet beispielsweise die selbstverständliche und gerechtfertigte Würdigung von Opfern und wo setzt möglicherweise eine Instrumentalisierung ein?”
Deswegen wandte sich die private Initiative an den Eigentümer des benachbarten Hauses Leopoldstraße 29, der „conwert Immobilien Invest SE” mit Sitz in Wien und Außenstellen in Heilbronn und Leipzig. Von dort kamen positive Signale und die Anbringung der Gedenktafel scheint möglich.
Die Finanzierung dieser Gedenktafel übernimmt die Initiative selbst. Am 29. Mai 2009 fand zu diesem Zweck im altehrwürdigen UT Connewitz eine Benefiz-Gala statt. Mit einer musikalischen Zeitreise in die Jahre vor und nach der Wende wurden mehr als 500€ an Spendengelder gesammelt. Mitglieder der bekannten Ost-Punk-Bands „Der Schwarze Kanal” und „l’Attentat” standen neben der Hard-Core-Legende „Full Speed Ahead” auf der Bühne, Volly Tanner las aus dem Connewitz-Roman „Tschüss Deutschland”, und Filme wurden gezeigt.